KARLHEINZ STOCKHAUSEN

Instrumentation Orchesterwerke

Instrumentation Orchesterwerke

Stockhausen Gesamtausgabe auf CD

Die unter Mitwirkung von Karlheinz Stockhausen entstandenen Aufnahmen seiner Werke werden seit 1991 in einer Gesamtausgabe auf Compact Discs veröffentlicht. Kenntlich gemacht ist jede CD-Ausgabe durch Stockhausens Signatur mit einer laufenden Nummer im Kreis. Die Nummern folgen weitgehend der historischen Reihenfolge der Werke. Stockhausen hat bei diesen Aufnahmen als Realisator der Elektronischen Musik, als Dirigent, Spieler, Klangregisseur, musikalischer Leiter mitgewirkt, die Aufnahmen abgemischt und CD-Mastering, Texte, Graphik gemacht.

  • Compact Discs können beim Stockhausen-Verlag bestellt werden: Kettenberg 15, 51515 Kürten, Deutschland (www.stockhausenCDs.com).

Karlheinz Stockhausen
Instrumentation Orchesterwerke
SPIEL

für Orchester

nr. ¼ (1952)

SPIELER:

3 Oboen  
3 Klarinetten in A  
3 Fagotte  
1 Kontrafagott  
3 Hörner in F  
7 Schlagzeugspieler
   (siehe unten Aufstellung der
   Schlaginstrumente)

also insgesamt 9 Schlagzeugspieler; die Partien der 7 Schlagzeugspieler sind so einfach gehalten, daß - wie bei der Uraufführung 1952 - auch Streicher und Bläser des Orchesters einige Partien übernehmen können.
1 Glockenspiel
1 Vibraphon mit variablem Vibrato und
   langem Nachklang (ca. 8 Sek.)
   aller Tonhöhen
1 Celesta und 1 elektrische Orgel
   (1 Spieler);
 

Orgel mit Zweifuß, der alleine klingt (also nicht etwa nur zugeschaltet wird), und zwar so hoch wie der Umfang des Klavieres.

1 Klavier  
Violinen (6 Stimmen) bei der Einstudierung der Neufassung
1973 verwendete Stockhausen
6 x 2 Violinen (6 Pulte)
3 x 2 Violoncelli (3 Pulte)
3 x 2 Kontrabässe (3 Pulte)
Violoncelli (3 Stimmen)
Kontrabässe (3 Stimmen)
alle mit C-Saite

TRANSPONIERENDE INSTRUMENTE:

Klarinetten in A klingen eine kleine Terz tiefer als notiert;
Kontrafagott klingt eine Oktave tiefer als notiert;
Hörner in F klingen eine Quinte tiefer als notiert;
Glockenspiel klingt zwei Oktaven höher als notiert;
Celesta klingt eine Oktave höher als notiert;
Kontrabässe klingen eine Oktave tiefer als notiert.

indisches Glöckchen

SCHLAGINSTRUMENTE:

Schlagzeug 1    
I. Satz: 1.) kleines INDISCHES GLÖCKCHEN mit Bleiklöppel innen: FOTO 1 *
kurz, stramm anbinden, mit Metallstab (Triangelschlägel) anschlagen; Haupttonhöhe z. Bsp.
‚ langer strahlender Klang.
 
  2.) TRIANGEL, ziemlich hoch  
II. Satz: 5 „CINELLI“ (kleine dicke Becken ca. 15-27 cm Durchmesser) auf Spezialständer mit Eisenkranz,
auf dem 5 Metallstifte mit Gummihaltern sind: FOTO 2
 
  Vorwiegende Tonhöhen im Klang der von
Stockhausen bei der Firma Paiste ausgewählten
„Cinelli“ (dicke Note = dominierende Tonhöhe):
Für die leisen Töne Stricknadel, für die lauten Schlägel mit Holzkugel.
Instrumenten-Firma Paiste
Paiste GmbH & Co. KG, Gorch-Fock-Str. 13, D-24790 Schacht Audorf, Deutschland
= etwas höher
= etwas tiefer
Man wähle
ähnliche „Cinelli“
(gleiche Abstände
der dominierenden
Tonhöhen wären noch besser).
Schlagzeug 2  
I. Satz: 1 höheres
1 tieferes
BECKEN
auf Ständer





vergleiche Schlagzeug 3, II. Satz.
Dicke Noten dominieren bei weichem
Anschlag mp am Rand, eingeklammerte
bei lautem Anschlag mit
weichem Leder über dickem Holzschlägel.
  2 TOMTOMS
harte Filzschlägel (auch für Becken)
   
II. Satz: die gleichen 2 BECKEN wie im I. Satz.
4 Schlägel weich bis hart, z. Bsp.:    1. weicher Filz
2. harter Gummi
3. Holz mit Leder
4. härtester Kunststoff (Glksp.-‚ Xyloschlägel)
   
Schlagzeug 3    
I. Satz: 1 WOODBLOCK   Tonhöhe    ; am besten japanischer woodblock: FOTO 3
(Durchmesser 23‚5 cm, Höhe 12,5 cm;
Schlägel mit harter Holzkugel)
  2 TEMPELBLÖCKE    Tonhöhe     
II. Satz: 1 höheres
1 tieferes
BECKEN
auf Ständer
      4 Schlägel
weich bis hart, siehe Schlagzeug 2.
Schlagzeug 4  
I. Satz: HIHAT
Die beiden Teller sollen so sorgfältig eingestellt werden, daß sie nach dem Anschlag mindestens
5 Sekunden lang gegeneinander prasseln.
Spielart im I. Satz: = kurz treten,  = prasseln lassen‚ = zutreten.
II. Satz: HIHAT
4 Schlägel weich bis hart, z. Bsp.  1. weicher Filz
2. harter Vibraschlägel mit Kordel
3. Schlägel mit Kunststoffkugel
4. Metallstab
Schlagzeug 5  
I. Satz: 1 AFRIKANISCHER SCHOTENKRANZ („Reihenrassel“)
getrocknete Samenschoten in 4 Reihen von je 10 an einem Tuch festgenäht und mit Kordel
aufgehängt; mit Trommelstock gegen das Tuch geschlagen (klingt wie lautes Maracas — jedoch
breiter im Spektrum —, oder wie Kunststoffdose mit Schrotkörnern): FOTO 4
  1 KLEINE TROMMEL mit Saiten, sehr hoch und hell; ganz dünne Stöcke.
II. Satz: 1 GROSSES NIETENBECKEN („Sizzle-Cymbal“)
auf Ständer (möglichst lange nachklingend)
4 Schlägel weich bis hart (wie Schlagzeug 2).
Schlagzeug 6  
I. Satz: 1 „RATSCHE”‚ aber weniger scharf als die üblichen: ein Holzlattengitter, an dem man mit einem
dünnen Stock (Bleistift) entlang ratscht; z. Bsp. an der Rücklehne eines Holzstuhles, die als Stabgitter
konstruiert ist.
  ‚ hin und her geratscht.    Tonhöhen evtl.
  2 CYMBALES ANTIQUES
auf einem Holzbrettchen auf 2 Stiften montiert
       
mit Metallschlägel
II. Satz: 3 TOM-TOMS        Tonhöhen    
4 Schlägel weich bis hart
Schlagzeug 7  
I. Satz: 2 TAMTAMS aufgehängt
  1 PEDALPAUKE       Tonhöhen
Paukenschlägel (auch für Tamtams)
II. Satz: die gleiche PEDALPAUKE
  1 GROSSE TROMMEL       Tonhöhe oder
 
4 Schlägel weich bis hart

Alle Schlägel sollen mit dem Dirigenten ausprobiert und vereinbart werden.

Ein Vorschlag für die AUFSTELLUNG DES ORCHESTERS

Ein Vorschlag für die AUFSTELLUNG DES ORCHESTERS

PROBEN:

Für die erste Einstudierung der Neufassung im Juli 1973 mit dem Sinfonieorchester des Südwestfunks Baden-Baden unter der Leitung des Komponisten wurden folgende Proben gemacht:

2. Juli 10.00-12.00 Schlagzeuger 1-7
  12.00-14.00 Klavier
    Celesta (Orgel)
    Glockenspiel
    Vibraphon
    Kontrafagott
  16.00-18.00 Schlagzeuger 1-7
  18.00-20.00 Streicher und Bläser (ohne Kontrafagott)
3. Juli 9.30-11.30 Schlagzeuger 1-7
  12.00-14.00 alle anderen
  16.00-18.00 Tutti
4. Juli 10.00-13.00 Tutti (mit Probentechnik zum Einstellen der Mikrophone)
  15.00-17.00 Tutti Probe und Aufnahme des I. Satzes
5. Juli 9.00-13.00 Tutti Aufnahme mit verbesserter Mikrophoneinstellung beider Sätze
STOP für Orchester SAMSTAGS-GRUSS