KARLHEINZ STOCKHAUSEN

Instrumentation Orchesterwerke

Instrumentation Orchesterwerke

Stockhausen Gesamtausgabe auf CD

Die unter Mitwirkung von Karlheinz Stockhausen entstandenen Aufnahmen seiner Werke werden seit 1991 in einer Gesamtausgabe auf Compact Discs veröffentlicht. Kenntlich gemacht ist jede CD-Ausgabe durch Stockhausens Signatur mit einer laufenden Nummer im Kreis. Die Nummern folgen weitgehend der historischen Reihenfolge der Werke. Stockhausen hat bei diesen Aufnahmen als Realisator der Elektronischen Musik, als Dirigent, Spieler, Klangregisseur, musikalischer Leiter mitgewirkt, die Aufnahmen abgemischt und CD-Mastering, Texte, Graphik gemacht.

  • Compact Discs können beim Stockhausen-Verlag bestellt werden: Kettenberg 15, 51515 Kürten, Deutschland (www.stockhausenCDs.com).

Karlheinz Stockhausen
Instrumentation Orchesterwerke
FÜNF WEITERE STERNZEICHEN

Einführung
FÜNF WEITERE STERNZEICHEN
für Orchester
(Dauer ca. 21 Min.)

sind eine neue Version von AQUARIUS – WASSERMANN,
PISCES – FISCHE,
ARIES – WIDDER,
TAURUS – STIER,
GEMINI – ZWILLINGE
aus dem Zyklus TIERKREIS.

Sie entstand 2007 im Auftrag der R. Accademia Filarmonica di Bologna, Italien. Oliver Knussen leitete die Uraufführung am 16. September 2008 im Teatro Manzoni, Bologna, mit dem Orchestra Mozart.

Die Besetzung ist:

Flöte (auch Piccolo), Oboe, Klarinette, Fagott,
Horn, Trompete, Posaune,
Tuba (Kaiserbass),
Harfe,
ein Schlagzeuger: Vibraphon, Gong
1. Violinen (4), 2. Violinen (4), Violen (3), Violoncelli (3).

Bei der Uraufführung wurden die FÜNF STERNZEICHEN für Orchester (VIRGO, LIBRA, SCORPIO, SAGITTARIUS, CAPRICORN) mit der Werk Nr. 41 11/12 und der Dauer von ca. 11 Minuten direkt vorher gespielt, und die Uraufführung der
FÜNF WEITEREN STERNZEICHEN folgte ohne Unterbrechung. Werden beide Werke nacheinander gespielt, so werden auch die FÜNF STERNZEICHEN mit 3 Violas (statt 2) und 3 Violoncelli (statt 2) besetzt, und die Orchester-Aufstellung ist wie in untenstehender Zeichnung. Die 10 Sternzeichen mit dem Titel TIERKREIS für Orchester dauern zusammen insgesamt ca. 32 Minuten.

Aufführungspraxis

Die von traditioneller Aufführungspraxis stammende Art, bei Einzeltönen und vor allem am Ende jeder melodischen Phrase ein Diminuendo zu spielen, soll man unbedingt vermeiden. Melodiefragmente sollen immer aneinander anschließen und zueinander überleiten. und sollen niemals kürzer oder staccato gespielt werden, wenn nicht ausdrücklich ein Punkt über der Note steht.

Obwohl die Streicher nicht gerne in umgekehrter Reihenfolge sitzen möchten, sollen Violoncelli und Bratschen links (vom Publikum aus gesehen) sitzen, die Violinen II und I rechts, ca. 40 cm erhöht.

Die Bläser sind nur einzeln besetzt und sitzen auf Bühnenebene mit Blickrichtung zum Publikum (nicht zueinander) vor den Streichern, damit sie gut zu hören sind.

Der Tubaspieler tritt erst bei seinem Solo (TAURUS) auf und bewegt sich vor dem Ensemble wie in der Partitur angegeben.

Die Harfe steht ebenfalls frontal zum Publikum (also nicht 90° gedreht) vor den Streichern wie in folgender Zeichnung:

Die Metronomtempi sind für die Charaktere der Sternzeichen ganz wichtig und müssen genau realisiert werden.

Der Schlagzeuger spielt einen Gong und ein Vibraphon. Die Schlägel für das Vibraphon werden im Einvernehmen mit dem Dirigenten gewählt. Man soll jeden Anschlag deutlich hören, also eher härtere Schlägel wählen als zu weiche. Für TAURUS gibt es ein Ossia in der Vibraphonstimme mit nur 4 Tönen pro Akkord, falls der Spieler nur mit 4 Schlägeln spielen kann. Die Vibraphonpartie soll niemals von zwei Schlagzeugern gespielt werden.

Die Harfe soll möglichst mikrophonverstärkt werden.

In größeren Sälen sollte man das ganze Orchester z. B. mit 4 Mikrophonen (vor dem Orchester gehängt oder auf Ständern) über 2 x 2 Lautsprecher links und rechts auf der Bühne (ca. 4,50 m hoch) verstärken. Die Balance wird vom Klangregisseur, der in der Mitte des Saales an einem kleinen Mischpult sitzt, während einer Aufführung geregelt.

Notation

Ein Vorzeichen oder gilt für die eine Note, vor der es steht; dienen nur zur Lesehilfe.

Alle Töne klingen wie notiert. Die Stimmen für Klarinette in B und Horn in F sind transponiert.

Die Trompete benötigt einen Wawa-Dämpfer W , einen Cup-Dämpfer C, einen Spitz-Dämpfer S und WHISPER-Dämpfer.

W : = mit der Hand nahezu geschlossen, = offenes Dämpferloch,
     = kontinuierlich schließen, = kontinuierlich öffnen.

( ) = Halbventil.

Die Posaune benötigt ebenfalls einen Wawa-Dämpfer W und Cup C.

= Dämpfer ab.

= Ein Akzent soll nur kurz im Einschwingvorgang einen Grad lauter sein als die
notierte Lautstärke.

= staccato immer kurz, gleichgültig über bzw. unter welchem Notenwert es steht.
Noten ohne staccato sollen nie verkürzt werden.

= Ein Glissando beginnt sofort bei der Note, steigt bzw. fällt
gleichmäßig ohne decrescendo bzw. crescendo, wenn nicht ausdrücklich notiert, und füllt die notierte Dauer ganz aus.

= Tremolo. Im Gegensatz zur bisher üblichen Notation ist bei
Tremoli die Dauer des Tremolos mit dem 1. Ton notiert und der 2. Ton des Tremolos ohne Dauernbezeichnung (wie bei einem Triller). Alle Triller und Tremoli beginnen und enden mit der ersten Tonhöhe. Beide Töne sollen immer gleich laut sein.

= Zäsur innerhalb der notierten Dauer.

= zur gemessenen Zeit hinzugefügte Zäsur.

accel. = bis ca. zum doppelten Tempo beschleunigen.

rit. = bis zum halben Tempo verlangsamen.

molto rit. = bis zu noch langsamerem (z. B. Viertel-) Tempo verlangsamen.

STOP = (ARIES Takte 38, 46, 55) bedeutet eine abrupte Unterbrechung. Die Länge
wird vom Dirigenten bestimmt und kann zwischen 3 und 8 Sekunden lang sein.

= zeigt den Bewegungsablauf für den Tubaspieler
(x = Position des Tubaspielers, = Dirigent,
= Orchester).

GRUPPEN FÜNF STERNZEICHEN