
Instrumentation Orchesterwerke
Stockhausen Gesamtausgabe auf CD
Die unter Mitwirkung von Karlheinz Stockhausen entstandenen Aufnahmen seiner Werke werden seit 1991 in einer Gesamtausgabe auf Compact Discs veröffentlicht. Kenntlich gemacht ist jede CD-Ausgabe durch Stockhausens Signatur mit einer laufenden Nummer im Kreis. Die Nummern folgen weitgehend der historischen Reihenfolge der Werke. Stockhausen hat bei diesen Aufnahmen als Realisator der Elektronischen Musik, als Dirigent, Spieler, Klangregisseur, musikalischer Leiter mitgewirkt, die Aufnahmen abgemischt und CD-Mastering, Texte, Graphik gemacht.
- Compact Discs können beim Stockhausen-Verlag bestellt werden: Kettenberg 15, 51515 Kürten, Deutschland (www.stockhausenCDs.com).
Karlheinz Stockhausen
Instrumentation Orchesterwerke
FÜNF STERNZEICHEN
Einführung
FÜNF STERNZEICHEN
für Orchester
Sie entstand 2004 im Auftrag des Bayerischen Kammerorchesters (Bad Brückenau) anläßlich seines 25jährigen Jubiläums. Ulf Klausenitzer leitete die Uraufführung am 28. November 2004 in Bad Brückenau, Staatsbad, König Ludwig I-Saal.
Die Besetzung ist:
Flöte (auch Piccolo), Oboe, Klarinette, Fagott,
Horn, Trompete, Posaune,
Harfe, ein Schlagzeuger,
1. Violinen (z. B. 4), 2. Violinen (z. B. 4),
Violen (z. B. 3), Violoncelli (z. B. 2).
In der Erwartung, daß immer mehr Orchestermusiker auch ihr persönliches Talent beweisen wollen, habe ich diese besonderen STERNZEICHEN geschrieben.
Aufführungspraxis
Für die Uraufführung wählte der Dirigent sechs 1. Violinen, fünf 2. Violinen,
vier Violen, drei Violoncelli. Wegen der Überakustik des Saales war es aber
schwierig, die Bläser zu hören, vor allem die Einzeltöne, die deutlich herausklingen
sollen. Die von traditioneller Aufführungspraxis stammende Art,
bei Einzeltönen und vor allem am Ende jeder melodischen Phrase ein Diminuendo
zu spielen, soll man unbedingt vermeiden. Deshalb sind an zahlreichen
Stellen eingeklammerte Crescendi notiert. Melodiefragmente sollen
immer aneinander anschließen und zueinander überleiten, und
niemals
kürzer oder staccato gespielt werden, wenn nicht ausdrücklich ein Punkt
über der Note steht.

Generalprobe zur Uraufführung von FÜNF STERNZEICHEN am 28. November 2004 im Kursaal, Bad Brückenau. Stockhausen in der ersten Reihe. (Photo: Kathinka Pasveer)
Die Metronom-Tempi sind für die Charaktere der Sternzeichen ganz wichtig und müssen genau realisiert werden.
Der Schlagzeuger spielt ein Glockenspiel und ein Vibraphon. Man muß ein Glockenspiel wählen, das brillant klingt und einen langen Nachklang hat. Die Schlägel für das Vibraphon werden im Einvernehmen mit dem Dirigenten gewählt. Man soll jeden Anschlag deutlich hören, also eher härtere Schlägel wählen als zu weiche. In SCORPIO allerdings müssen die Schlägel nur so hart sein, daß man die Harfe noch deutlich hören kann.
Die Harfe soll möglichst mikrophonverstärkt werden. Sie benötigt 2 Plektren.
Notation
Ein Vorzeichen oder
gilt für die eine Note, vor der es steht;
dienen
nur zur Lesehilfe.
Alle Töne klingen wie notiert. Die Stimmen für Klarinette in B und Horn in F sind transponiert.
Die Trompete benötigt einen Wawa-Dämpfer W und einen Cup-Dämpfer C.



( ) = Halbventil.
Die Posaune benötigt ebenfalls einen Wawa-Dämpfer W.
= Dämpfer ab.


= Zäsur innerhalb der notierten Dauer.
= zur gemessenen Zeit hinzugefügte Zäsur.
accel. = bis ca. zum doppelten Tempo beschleunigen.
rit. = bis zum halben Tempo verlangsamen.
molto rit. = bis zu noch langsamerem Tempo (z. B. Viertel-) Tempo verlangsamen.